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GRIECHENLAND 1 Milchbubis erwarten uns am Grenzzaun. Sie stehen dort, mit Maschinenpistolen bewaffnet, den lieben langen Tag und warten auf ...?? Ein freundlicher Grenzzöllner erwartet uns, und endlich... endlich verlangt mal jemand den Passport von unserem Hund Blacky. Wir zeigen ihn gerne, denn schließlich haben wir für dieses Dokument, welches alle Impfungen und die Registraturnummer des Hundes nachweist, viel Geld bezahlt. Zum einen für den Tierarzt, zweitens für das Veterinäramt; hier musste Blacky noch einen Tag vor unserer Abreise vorgeführt werden. Und Ordnung muss sein, also.. alles in Ordnung... wir dürfen weiterfahren, man wünscht uns einen schönen Aufenthalt. Europa!! Alles sieht europäischer aus. Die Häuser, die Autos und, und, und. In Alexandroupoli wird erst einmal getankt, denn der Diesel ist hier wesentlich billiger als in der Türkei. Wir bezahlen 0.94 € und lassen somit den Sprit laufen. Wir müssen uns aber darauf einstellen, dass die Benzinpreise bis zu 0.14 € schwanken. Nach der Tankaktion tuckern wir gemütlich über die Schnellstrasse und plötzlich läuft ein Hund über die Strasse und wird von einem uns überholenden PKW voll erwischt. Der Hund fliegt durch die Luft, aber auch Teile der Stoßstange vom PKW. Zu unserem Entsetzen fährt der PKW - Fahrer weiter, kümmert sich nicht um den Hund und hält auch erst einige Kilometer später an, um nach seinem Fahrzeug zu schauen. Wieder einmal stellen wir fest, wie auch schon zuvor in Rumänien und auch in der Türkei, dass Hunde, aber auch andere Tiere, hier gar keinen Stellenwert haben. Sie werden getreten, mit Steinen beworfen und laufen wild durch die Gegend und sehen total verwahrlost aus. Wir wurden immer fragend angeschaut, wenn wir Blacky bürsteten oder mit ihm an der Leine spazieren gingen, geschweige denn, dass er Hundefutter bekommt. Einkaufen... man glaubt es nicht.. bei Lidl. Wir bunkern jede Menge Lebensmittel und freuen uns über ein wenig Abwechslung auf unserem Speiseplan und fahren dann nach Xanthi, um dort ins Internet zu gehen. Jede Menge Internet - Kaffees, aber zum einen dürfen wir nirgends mit unserem eigenen Laptop arbeiten, zum anderen verstehen wir die griechischen Hyroglyphen gar nicht und tun uns schwer. Wir haben den Eindruck, dass die Griechen in dieser Beziehung wesentlich rückständiger sind als die Menschen im Osten der Türkei. Am frühen Abend sind wir endlich, dank Hilfe eines netten jungen Mannes, fertig, haben die gesamte Post erledigt und fahren nach Toxotes. (Schöner Standplatz/ Bahnhof Toxotes ca. 2 km immer an den Schienen entlang / Parkplatz Eingang zur Schlucht / 500m vom Platz befindet sich ein zu empfehlendes griechisches Lokal) Toxotes ist für die wilde, straßenlose Nestos-Schlucht bekannt, die man erwandern oder per Zugfahrt durch das Gebirge erobern kann. Wir entschließen uns am nächsten Tag für die Wanderung von 15 km und wollen dann per Zug zurück nach Toxotes fahren. Gesagt, getan, ...den restlichen Tee vom Frühstück in die Flasche, zwei Äpfel, zwei Cornys und ein paar trockene Knusperstangen, das Toilettenpapier dazu, alles in den Rucksack und los geht"s. Was sind schon 15 km?! Der Weg beginnt direkt an unserem Stellplatz immer am Nestos, einem der größten Flüsse Griechenlands, der seine Quelle in Bulgarien hat, entlang. Links fließt der Nestos, rechts befindet sich das Gebirge, an dem der Wanderweg "klebt". Wir wandern über Stock und Stein, Berg hoch, Berg runter und kommen mittags an einen wunderschönen Picknickplatz, an dem wir unser Päuschen einlegen. Weiter geht`s am Fluss entlang, aber irgendwie komisch, kein ausgetretener Weg mehr zu erkennen, wir müssen klettern. Das soll von EU - Geldern bezahlt sein? Von einem Wanderweg, geschweige denn von einer Beschilderung, keine Spur!! Da werden wir uns aber beschweren!! Noch nicht einmal vernünftige Hinweisschilder!! Blacky weigert sich diesen Weg weiterzulaufen, uns kommt die ganze Sache komisch vor und somit gehen wir zurück zum Picknickplatz, um uns noch einmal neu zu orientieren. Aha, rote Pfeile weisen uns den richtigen Weg. 3 km Umweg und eine Stunde Zeitverlust. Wir müssen zusehen, dass wir bis zum Anbruch der Dunkelheit den Bahnhof erreichen. Also los!! Es geht immer nur bergan. Die Wege sind steinig, oft sogar felsig. Will man sich die Landschaft angucken, so muss man anhalten. Auf keinen Fall kann man wie "Hans guck in die Luft" durch die Gegend schlappen. Der Weg ist anstrengend, wir merken unsere Knochen. Endlich kommen auch mal Hinweisschilder, z.T. nur als roter Pfeil auf einen Stein gemalt, auf den kleinen Bahnhof, unser Endziel. Uns läuft schon das Wasser im Mund zusammen bei dem Gedanken, dass wir dort vielleicht einen Kaffee bekommen, vielleicht haben die auch Pommes oder einen griechischen Salat. In diesem Sinne laufen wir doch einige Schritte schneller und erreichen den... verwaisten Bahnhof. Keine Menschenseele in dem Gebäude, noch nicht einmal ein Bahnhofsvorsteher, die angrenzenden Gebäude sind teilweise aufgebrochen und verwüstet. Kein Fahrplan auf dem wir erkennen können, ob und wann der nächste Zug kommt, keinen Kaffee, keine Pommes, keinen Salat und auch keine Strasse auf der wir zurück laufen könnten. Wir sind frustriert, müde, kaputt und fangen an zu frieren, weil sich unser Schweiß jetzt abkühlt. Plötzlich Stimmen, Geruch von Feuer... wir kommen näher und entdecken eine Gruppe von Pfadfindern, die hier ihr Lager aufgeschlagen haben und am nächsten Tag diese Wanderung in umgekehrter Richtung machen möchten. Die Gruppe klärt uns auf, dass man Bahnfahrten beim Bahnhof in Toxotes anmelden muss, da sonst der Zug an diesem Bahnhof nicht anhält. Ein junger Mann telefoniert mit dem Bahnhof und teilt uns mit, dass der nächste Zug in zwei Stunden kommt. Wir haben Hunger, essen unsere Reste auf und gegen die Kälte machen wir ein Lagerfeuer. Zwei Stunden... eine lange Zeit in der Dunkelheit. Die Gruppe bietet uns einen Schnaps an, er erwärmt uns von innen. Und dann endlich hören wir den Zug. Mit Petroleum- und Stirnleuchten der Gruppe ausgerüstet, stehen wir am Bahnsteig und geben dem Lokführer mit dem Licht Zeichen, wir winken und rufen, dass wir mitfahren wollen. Im letzten, wirklich im allerletzten Moment erkennt er uns, bremst den Zug weit hinter dem Bahnsteig ab, wir bedanken uns überschwänglich bei der Gruppe und steigen ein ... Richtung Toxotes für 60 Cent. Immer wieder malen wir uns aus, was wir wohl gemacht hätten, wenn wir nicht die Gruppe getroffen hätten. Wir wussten nicht ob und wann ein Zug kommt, ein Rücklauf wäre nur mühsam über die Schienen möglich gewesen, weil die Schlucht straßenlos ist, wir hätten 26 Tunnel bis nach Toxotes passieren müssen. Die andere Möglichkeit wäre die der Übernachtung in den verwaisten Häusern, na dann viel Spaß!!! Glücklich und zufrieden kamen wir aber in Toxotes an, wir freuen uns riesig und belohnen uns mit einem leckeren Essen in einem griechischen Restaurant. Unsere weitere Fahrt führt uns über Tessaloniki an der Ostküste entlang zu dem kleinen Örtchen Stomio, in dem wir neben dem geschlossen Campingplatz übernachten. Dieses kleine Fischerdörfchen hat einen malerischen Strand, aber zurzeit ist es hier menschenleer und hat nichts zu bieten. Also hält uns hier nichts und wir zielen die Meteora- Klöster bei Kalambaka an. Wir durchfahren die weiten Ebenen von Thessalien, vorbei an den Städtchen Larissa und Trikala. Thessalien gilt heute als die Kornkammer Griechenlands und ist umgeben von hohen Bergen, die im Winter zum Skilaufen einladen. Die Meteora Klöster sind ein Höhepunkt unserer Griechenland-Reise, wir fahren durch eine wildromantische, unwirkliche Landschaft zu den Meteora-Felsen. In Kalambaka, am Fuß der Meteora-Felsen finden wir einen super Stellplatz vor einem kleinen Restaurant mit Blick ins Tal. Der Besitzer des Esslokals wirbt für freie, kostenlose Stellplätze für Wohnmobile auf seinem Gelände, Strom und Wasser inklusive, möchte natürlich dadurch erreichen, dass die Gäste bei ihm zum Essen oder zum Trinken kommen. So auch wir!! Wir freuen uns auf ein leckeres Abendbrot und werden bitter, bitter enttäuscht. Es gibt keine Speisekarte, an Fleisch nur Schwein oder Huhn. Dafür gibt es ein Drei-Gänge-Menü. 1. Gang: griechischer Salat mit eiskalten, grob geschnitzten Tomaten, 2. Gang: Pommes wahlweise mit Ketschup oder Mayonnaise, 3. Gang: Huhn oder Schwein, wobei das Huhn so trocken ist, dass wir es, trotz aller Bemühungen, im Mund nicht klein kriegen. Wir entschließen uns, es Blacky zu geben. Der hoch gepriesene, selbsthergestellte Rose-Wein erweist sich als süße Brühe, die, wie wir am nächsten Tag feststellen, nur Kopfschmerzen bereitet. Für vier Personen bezahlen wir 60€ (!!!) Der Wirt ist einfach nur nervig, verkauft alles als "Spezialität, Spezialität", ist Bayern München Fan, trägt dementsprechend eine rote Jacke mit Bayern - Emblem und findet Helmut Kohl "nix gut", weil dessen Sohn eine türkische Frau geheiratet hat. Ein Reinfall auf ganzer Linie, aber dafür ist der Platz mit seiner wunderschönen Aussicht wirklich toll. Am nächsten Tag ist die Besichtigung der Meteora-Klöster angesagt, die auf spitzen, widerstandsfähigen Felsklötzen, -zähnen oder -nadeln thronen. Im 11. Jahrhundert lockten sie die ersten frommen Einsiedler an, die sich hier in Höhlen und auf den nahezu unzugänglichen Felsspitzen niederließen. Die meisten dieser Klöster waren nur über Strickleitern oder Seilwinden zu erreichen, so dass sie den Bewohnern größtmögliche Ruhe, aber auch Schutz vor Überfällen boten. Auch Waren und Gäste wurden in einem Netz hinaufgezogen. Uns stockt allein beim Anblick der Atem, denn die Gebäude sind wirklich auf winzigen Felsplateaus gebaut und erlauben natürlich keinerlei Fehltritte. Noch heute werden diese Klöster von Nonnen und Mönchen bewohnt und immer wieder in schwindelerregender Höhe restauriert und verschönert. Nach einer Nacht in den Bergen, kurz hinter Panaghia und kurz vor dem 1705m hohen Pass fahren wir über die sehr kurvenreiche, aber landschaftlich wunderschöne Strecke Richtung Ioannina. Unser Ziel ist der Vikos - Nationalpark, nahe der albanischen Grenze. Die Vikos - Schlucht zieht sich ca. 10 km in die Länge und die Wände dieser steigen bis zu 1000m steil empor. Ein tolles Wandergebiet, man kann aber auch sensationelle Fotos schießen. Wir finden für zwei Tage einen Stellplatz über dem kleinen, in 1000m Höhe liegenden Bergdorf Monodendri.Standplatz: Durch Monodendri folgt man immer der Straße, ca. 7 km, kleiner Wasserbrunnen auf der linken Seite, rechts große Wiese, von hier ca. 1.5 km herrlicher Wanderweg zur Schlucht. Hier soll es sogar noch Braunbären geben, also packen wir ordnungsgemäß alle Lebensmittel ins Wohnmobil und lassen natürlich keinen Müll liegen. Ob Meister Petz sich wohl blicken lässt? Es ist schon ein komisches Gefühl, aber Blacky wird uns bestimmt beschützen!! Es ist ein traumhaftes Wetter, tagsüber strahlend blauer Himmel, unsere T-Shirts kommen immer noch zum Einsatz, jedoch wird es nachts empfindlich kalt, bis zu 5 Grad minus. Es ist nachts auch stockdunkel und weit und breit keinerlei Umgebungslicht, die Sterne funkeln zum Greifen nahe vom Himmel. Eine unheimliche Stille umgibt diese Gegend. Auch das Dorf ist mit seinen traditionellen Häusern und seinen gepflasterten Gassen einen Besuch wert, wie auch das nahe liegende Dörfchen Kipi, welches ca. 100 Einwohner hat und in üppiges Grün eingebettet ist. In der Nähe des Ortes überspannen acht schöne Bogenbrücken aus der Türkenzeit den Voidomatis und seine Nebenflüsse. Mitten im Ort dürfen wir - mit Genehmigung der Polizei - stehen. Ein Besuch in der gegenüberliegenden Taverne rundet unseren Aufenthalt ab, weil wir hierdurch natürlich Kontakt zu der Dorfbevölkerung bekommen. Alternativer, sehr schöner Stellplatz: Durch Kipi direkt hinter dem Ortsausgangsschild geht rechts ein Feldweg ab, nachca. 120 m findet man eine Wiese direkt an einem Bach, an einer Brücke und einer Wassermühle. Von hier aus gibt es herrliche Wanderwege in die nähere Umgebung. Dieses Gebiet ist noch ein ziemlich unberührtes Gebiet, muss aber ab September ein Traum zum Wandern sein.